Schmierstoff ABC

Da die API-Spezifikationen im wesentlichen auf den amerikanischen Markt ausgerichtet sind und sich somit nicht vollständig auf die europäischen Verhältnisse übertragen lassen, haben sich die europäischen Motorenbauer zuerst im CCMC und ab 1993 in der ACEA zusammengeschlossen, um die Anforderungen der europäischen Motorenhersteller festzulegen.
  • ACEA – Testsequenzen für Benzin-PKW / leichte Nutzfahrzeuge A1, A3, A5.
  • ACEA – Testsequenzen für Diesel-PKW / leichte Nutzfahrzeuge B1, B3, B4, B5
  • ACEA – Testsequenzen für Öle mit geringem Sulfatasche-, Phosphor- und Schwefelgehalt (z. B. für Dieselpartikelfilter) C1, C2, C3
  • ACEA – Testsequenzen für schwere Diesel-Nutzfahrzeuge E2, E4, E6, E7

Weitere Informationen dazu finden Sie im Bereich „Normen“.

In Öl lösliche Stoffe, die Mineralölen, Mineralölprodukten und Syntheseölen zugegeben werden. Sie verändern oder verbessern durch chemische und/oder physikalische Wirkung die Eigenschaften der Schmierstoffe.

Die wichtigsten Additivkomponenten sind:

  • Detergents, Dispersants, Hochdruck- und Verschleißschutzadditive, Korrosions-/Rostschutzadditive, Viskositätsindexverbesserer, Alterungsschutzadditive, Antischaummittel.

Der Additivanteil bei Schmierstoffen kann von weniger als 1% bis zu 30% betragen.

Als Alterung bezeichnet man die unerwünschte chemische Veränderung von mineralölbasierten, teil- oder vollsynthetischen Schmierstoffen während der Nutzung oder der Lagerung.

Durch Reaktionen mit Sauerstoff, Wärme oder Licht sowie durch Absonderungen von Metallen oder anderen Verunreinigungen, kann es zur Bildung von Säuren und Schlamm kommen.

Spezielle Inhibitoren (siehe I – Inhibitoren), in diesem Fall Alterungsschutzstoffe (Antioxidantien), verzögern den Alterungsprozess.

Altöle sind gebrauchte Schmieröle, die ganz oder teilweise aus Mineralöl oder synthetischen Ölen bestehen und durch Alterung, Verunreinigung, etc. zur Weiterverwendung als spezielle Schmieröle ungeeignet geworden sind.

Zeichnen sich durch sehr gute Wasserbeständigkeit und niedrige Ölabscheidung aus. Sie haben einen hohen Tropfpunkt (bis über 230° C) Und mit EP- Zusätzen eine gute Druckbelastbarkeit. Die Einsatztemperatur reicht bis ca. 160° C.

API-Klassifikation für Motorenöle:

  • Motorenöleinteilung nach API für Otto-Motoren (Service-Klassen, S) SJ, SL, SM
  • Motorenöleinteilung nach API für Diesel-Motoren (Commercial-Klassen, C) CF-4, CF-2, CF, CG-4, CH-4, CI-4
  • API-Klassifikation für Fahrzeug-Getriebeöle:GL-1, GL-2, GL-3, GL-4, GL-5

Internet: http://api-ec.api.org/

Institution, die z. B. die amerikanischen Mineralölprüfnormen aufstellt.

Internetadresse: www.astm.org

ATF’s sind Spezialschmierstoffe mit besonderen und hohen Anforderungen gemäß den Aggregate-Funktionen in automatischen Getrieben. Gefordert sind vor allem ein sehr gutes Tieftemperaturverhalten, Scherstabilität, hohe Alterungsstabilität und eine geringe Schaumneigung.

Basisanteil eines legierten (geblendeten) Öles (siehe B – Blending, L – Legierte Öle

Die Mischung von Mineralölprodukten und Additiven zum Endprodukt wird als Blending bezeichnet.

Zusammenschluss der europäischen (EU) Automobilhersteller.

Einheit der kinematischen Viskosität.

Ist jene Temperatur, bei der ein flüssiges Produkt beginnt, Paraffinkristalle auszuscheiden und wolkig zu werden.

Zur Bestimmung des Cloudpoints gibt es festgelegte Prüfungsbedingungen: DIN ISO 3015.

Ist die Fähigkeit von Schmierstoffen, Wasser abzuscheiden, bzw. eine Verbindung mit dem Wasser (Emulsion) zu verhindern (siehe E – Emulgierbarkeit).

Halten heisse Oberflächen weitestgehend frei von Ablagerungen (z. B. Kolben). Feste Schmutzpartikel werden mikroskopisch kleinst umhüllt, im Öl in Schwebe gehalten und können sich so kaum ablagern.
Alkalische Produkte, die aus der Verbrennung des Treibstoffes entstehen, werden neutralisiert.

Halten ölunlösliche, flüssige Verunreinigungen, die sich vorwiegend während der Warmlaufphase im Motor bilden, im Öl in Schwebe.
Die Additive verhindern das Zusammenballen der Schmutzpartikel und damit die Schlammbildung.

Legt die Richtlinien für die Kategorisierung der Bremsflüssigkeiten DOT 3,4 und 5 fest.

Internet: www.dot.gov

Die Neigung eines Syntheseöles, Mineralöles bzw. eines legierten Öles, sich dauerhaft mit Wasser zu verbinden und eine Emulsion zu bilden.

enthalten spezielle EP-Zusätze, um ein höheres Lastaufnahmevermögen zu erreichen.

Als Ester werden Verbindungen zwischen Säuren und Alkoholen unter Wasseraustritt bezeichnet.

Werden vor allem für Schmierungszwecke unter extremen Bedingungen eingesetzt. Zu den bekanntesten zählen Graphit und Molybdänsulfit.

Die Anwendung erfolgt in Pulverform, in Suspensionen, Pasten, Metallfilmen, etc.

Ist die niedrigste Temperatur, bei der eine Flüssigkeit eine solche Menge an Dämpfen entwickelt, dass daraus ein durch Fremdzündung entflammbares Dampf – Luftgemisch entsteht.

Wenn aufeinander gleitende Reibflächen komplett durch einen flüssigen Schmierstoff voneinander getrennt sind, liegt eine Flüssigkeitsreibung vor (z. B. im Motor).
Verschleiß tritt somit nicht mehr auf.
Die Viskosität (siehe V – Viskosität), die Temperatur und das Druckverhalten des Schmierstoffes bestimmen den Grad der Flüssigkeitsreibung.

Kühlstoffe, die als Konzentrate ca. 90% Ethylenglykol oder Propylenglykol, Inhibitoren, Additive, Farbstoffe und eine geringe Menge Wasser enthalten.

Speziell auf die besonderen Eigenschaften und Bestandteile der verschiedenen Gase (Klär-, Erd-, Raffgas, Propan, Butan, etc.) abgestimmte, legierte Motorenöle.

Getriebefliessfette, meist natronverseift. Langziehende weiche bis halbflüssige Fette (NLGI 0,00, 000) für Getriebe und Getriebemotoren mit einfachen Wellenabdichtungen.

Schmieröle für Industriegetriebe nach DIN 51 509, 51 517 T 1/ T 2/ T 3 (C, CL, CLP)

Schmieröle für Kraftfahrzeuggetriebe nach API GL 1 bis GL 6.

Siehe Staufferfett

Zweiwertige Alkohole wie z. B. Ethylenglykol als Kühlerfrostschutz (Kühlmittel) oder bestimmte Polyglykole zur Flugmotorenschmierung.

Als Grundöle bzw. Basisöle werden die Hauptbestandteile von gemischten bzw. legierten Schmierölen bezeichnet.
Der Anteil der Grundölmischung am fertigen Produkt beträgt etwa 80%.

Motorenöle, die durch verschiedene Additive den Anforderungen in schwer belasteten Diesel – und Ottomotoren angepasst werden.

Alterungsbeständige, dünnflüssige, nicht schäumende Druckflüssigkeiten (mineralisch oder synthetisch), für den Einsatz in Hydraulikanlagen.

Hochdruckschmieröle mit EP (Extreme Pressure) Zusätzen zur Schmierfähigkeitsverbesserung und zur Vermeidung der Fressneigung.
Meistens werden diese Öle in Achsantrieben bei KFZ eingesetzt, bei denen spiralverzahnte und achsversetzte Kegelantriebe (Hypoidgetriebe) vorkommen.

Alterungsschutzstoffe (Hemmstoffe), die bestimmte Reaktionen verzögern; werden vorzugsweise gegen Alterungs- und Korrosionsvorgänge in Kraft- und Schmierstoffen sowie in Kühlerfrostschutzmittel verwendet (siehe auch A – Alterung).

Für die Festsetzung von Standards und Normen wie z. B. der ISO 9000 verantwortlich.
Sitz in Genf, Schweiz

Internet: www.iso.org

Schmieröle V, die in Luftverdichtern mit ölgeschmierten Druckräumen ohne Einspritzkühlung verwendet werden.
Sie können auch in Luftvakuumpumpen verwendet werden, die gegen einen höheren als den atmosphärischen Druck arbeiten.

Um das Gefrieren des Kühlwassers in KFZ – Motoren zu verhindern, werden dem Kühlwasser Frostschutzmittel, z. B. Ethylenglykole zugesetzt (siehe auch F – Frostschutzmittel, G – Glykole).

Als legiert (geblendet) werden Schmieröle oder Schmierfette bezeichnet, denen ein oder mehrere Additive zur Verbesserung spezieller Eigenschaften beigemengt werden.
Beispielsweise kann die Alterungsbeständigkeit, die Reinigungsfähigkeit oder der Korrosionsschutz durch die Legierung verbessert werden (siehe auch A – Additive, B – Blending).

Begrenzter Schlupf);
LS-Wirkstoffe werden z.B. in Hypoid-Getriebeölen für Sperrdifferentiale, ATF’s und für Bettbahnöle eingesetzt und sollen die Reibungsverluste herabsetzen bzw. vermindern oder ein definiertes Reibverhalten der verschiedenen Schmierstoffe bewirken.

Sind durch ihr gutes Viskositäts- Temperaturverhältnis für den ganzjährigen Einsatz in Kraftfahrzeugen geeignet und decken mehrere SAE Klassen ab (siehe auch S – SAE, V – Viskosität).

Spezifikationen der US-Streitkräfte mit Mindestanforderungen für zu liefernde Betriebsstoffe.

Konsistenz-Einteilung für Schmierfette (Maß für die Verformbarkeit).

NLGI-Klassen 000 bis 6:

  • 000, 00, 0 = Fließfette
  • 1 = weiche Fette
  • 2, 3 = Normalfette
  • 4, 5, 6 = feste Fette

Internet: www.nlgi.com

Was ist der Viskositätsgrad ? Wer erstellt die Normen für die techn. Erfordernisse eines Öls ?

Die Society of Automotive Engineers – kurz SAE – bestimmt die Viskositätsgrade bei hohen und niederen Temperaturen.

Die dem W (= für Winter) vorangestellten Zahlen geben die Fluidität bei niederen Temperaturen an. Je kleiner die Zahl, umso dünnflüssiger ist das Öl in kaltem Zustand.
Die Zahlen hinter dem W geben die Viskosität bei hohen Temperaturen an. Je größer die Zahl, umso dickflüssiger ist das Öl im erhitzten Zustand.

Die Einbereichsöle (5W, 10W usw.) wurden zusehends durch Mehrbereichsöle (5W-40, 10W-40 usw.) ersetzt. Die API-Normen (American Petroleum Institut) und die ACEA-Normen (Association des Constructeurs Europeens d’Automobiles) legen die Normen für die technischen Erfordernisse fest. Jede neue Norm bedeutet eine Verschärfung der an das Schmiermittel gestellten Ansprüche.

Harte Rückstände in Zylindern in Verbrennungsmotoren, Kompressoranlagen, etc. Ölkohle tritt in Umlaufölen bei Alterung, Verunreinigungen und bei starker thermischer Belastung auf.

Ist die niedrigste Temperatur, bei der ein Schmieröl gerade noch fließfähig ist, wenn es abgekühlt wird.

Einteilung der Viskositätsklassen für Schmierstoffe:

  • Motoren-Schmieröle 0W, 5W, 10W, 15W, 20W, 25W, 20, 30, 40, 50, 60
  • Getriebeöle 70W, 75W, 80W, 85W, 90, 140, 250

Internet: http://www.sae.org

Durch die mechanische Beanspruchung in Motoren, Getrieben oder Hydraulikanlagen können Grundöl und Additive, die zur Verbesserung des Viskositäts- Temperaturverhaltens beitragen, mit der Zeit Ihre Wirkung verlieren.

Diesen Prozess nennt man Scherung.
Dadurch tritt ein Viskositätsverlust des Schmieröles ein.

Entsteht durch die Alterung von Mineralölen. Durch den Einfluss von Luft und Wasser kann es zur Bildung von Oxidationsstoffen kommen, die bei starkem Anfall Schlamm bilden.

Fett zur Schmierung gering belasteter Gleitlager und –flächen bis zu 60 Grad Celsius.

Motoren-Getriebe-Hydraulik-Öl für die universale Verwendung an möglichst vielen Maschinen und Geräten in der Landwirtschaft, zur Sortenbereinigung und um eine Vermischung der eventuell unterschiedlichen Schmierstoffe beim Zusammenschalten verschiedener Geräte zu vermeiden.

Erfüllen besondere Anforderungen wie z. B. sehr gutes Tieftemperaturverhalten, gutes Hochtemperaturverhalten, Hochdruckstabilität etc.

Verwendet werden vor allem Polyalphaolefine, Polyglykole und Carbonsäureester.

Zur Schmierung von Getrieben und Nassbremsen und zur Befüllung von Hydrauliksystemen in landwirtschaftlichen Geräten und Baumaschinen.

Alterung von Schmierölprodukten durch die Bildung von Kondensationsprodukten.

Zähigkeit einer Flüssigkeit in Abhängigkeit zur Temperatur. Außerdem hängt die Viskosität eines Schmieröles auch vom Druck ab.

Die Viskosität wird nach verschiedenen Systemen klassifiziert. Im automotiven Bereich wird vorwiegend die SAE Klassifikation verwendet (siehe dazu S- SAE). Im Industriebereich die ISO Normen (siehe dazu I – ISO).

Weitere Informationen dazu finden Sie im Bereich „Normen„.

Eine rechnerisch ermittelte Zahl, mit der man die Viskositätsänderung eines Schmierstoffes in Relation zur Temperatur feststellen kann.

Ein hoher Viskositätsindex steht für eine relativ geringe Änderung der Viskosität in Relation zur Temperatur.

Wirkstoffe, die dem Grundöl beigemischt werden und das Viskositäts-Temperaturverhalten verbessern.

Meist lithiumverseifte Schmierfette für die Anwendung in Wälzlagern.

Sicherheitsdatenblätter